Das Sakrament der Weihe
Die Bibel kennt eine Fülle von einzelnen Ämtern und Aufträgen: Apostel, Propheten, Lehrer; an anderer Stelle Diakone, Älteste. Paulus bittet, die anzuerkennen, die sich um die Leitung der Gemeinde mühen (1 Thess 5,12), und sich denen unterzuordnen, die einen Dienst versehen (1 Kor 16,16). Zu diesen Diensten werden einzelne ,ausgesondert”, um der Gemeinde zu dienen. Denn jedes Amt ist ein Dienst. Und darum erhebt kein noch so hohes Amt in der Kirche einen über andere. Der einzige, der über allen steht als das Haupt, ist Christus. Leitung und Vollmacht wollen im Neuen Testament nicht nach der Art staatlichen Rechtes oder weltlicher Herrschaftsstrukturen verstanden werden. “Wer der Erste sein will, soll der Sklave aller sein, und der Größte soll werden wie der Kleinste” (vgl. Lk 22,26).
Die Weihe ist das Sakrament, durch das ein Mensch zum Bischof. Priester oder Diakon bestellt wird. Damit entscheidet derjenige sich, ganz in den Dienst der Kirche zu treten und zu leben.
Der Bischof ist der Spender dieses Sakramentes.
Die Weihe zum Bischof verleiht die Fülle des Sakramentes, so dass der Bischof in der direkten Nachfolge der Apostel steht. Er erhält so den Auftrag zu lehren, zu heiligen und zu regieren in der Sorge für alle Kirchen seines Bereiches. Er versteht sich als Hüter des Glaubens.
Die Weihe zum Priester verleiht demjenigen die Aufgabe und Pflicht, dem Bischof zur Seite zu stehen, vor allem in der Verwaltung und Spendung der Sakramente sowie andere liturgischen Handlungen zu feiern, ganz besonders die Eucharistie. Zu seinen Aufgaben zählen ferner die caritative Tätigkeit und die Weitergabe des Glaubens.
Die Weihe zum Diakon befähigt denjenigen, zum Teil in der Spendung von Sakramenten, besonders aber auch im Dienst der christlichen Nächstenliebe gegenüber den Armen und Kranken und in der Verkündigung des Wortes tätig zu sein. Auch er steht im Dienst Christi, dem Diener aller.
Zeichen der Weihe
Der Weihekandidat erklärt sein ?Ich-bin-bereit? – Der Bischof wird gebeten, ihn zu weihen – Nach der Predigt fragt der Bischof, ob er Priester werden will – Der Diakon verspricht dies ? Der Diakon legt sich zur Allerheiligenlitanei auf den Boden und bekunden damit seine Hingabe zu Gott ? Zum Geläut der großen Domglocke legt der Bischof dem Priesterkandidaten die Hände auf – Die Priester legen ihm ebenfalls die Hände auf und nehmen ihn so in ihre Gemeinschaft auf – Der Bischof spricht mit ausgebreiteten Händen das Weihegebet – Dem Neugeweihten wird das priesterliche Gewand angelegt – Der Bischof salbt die Hände des Neupriesters mit dem Chrisamöl – Er überreicht Kelch und Patene – Der Bischof tauscht mit dem Neupriester den Friedensgruß aus – Er feiert an der Seite des Bischofs die Eucharistie – Zum Schluss spendet der Neupriester den Primizsegen. Analog gibt es verändert Zeichen der Diakonen- und Bischofsweihe.
Informationen zum Amt in der Kirche finden sie hier.